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| Geschrieben von Anthony Kipling - 14.11.2025, 01:06 |
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TW: Homophobie, Gewalt, Behinderung, Suizidversuch, Selfharm, Häusliche Gewalt, Alkoholismus Eleazar Crockett ist der Gründer dieses exklusiven "Clubs". Aufgewachsen in einer sehr christlichen Familie in einer sehr christlichen Zeit, hatte er sich anfangs nie etwas dabei gedacht, dass er bei Frauen keine sexuellen Regungen fühlte. Ihm war eben eingebläut worden, dass es sich nach der Hochzeit alles ändern würde. Tat es für ihn allerdings nicht. Er heiratete jung, die Tochter einer Freundin seiner Mutter. Er hatte sie wirklich gemocht und geglaubt, sie auf diese Weise zu lieben. Sex gefiel ihm allerdings nicht ganz so sehr, wie seine Freunde immer sagten, dass es ihnen gefallen würde. Daher wurde es zum Mittel zum Zweck des Kinderkriegens. Und irgendwie schafften sie es gleich drei Kinder zu bekommen. Durch seinen jüngsten Sohn verstand er dann auch endlich, was los war. Denn seinen Sohn fand er mal knutschend mit einem Jungen und so wurde ihm einfach bewusst, was genau ihm fehlte. Ob es seiner Frau gefallen würde, konnte er nicht sagen. Sie war schon gestorben. Mit seinem Sohn redete er jedoch darüber, wie man es erstmal geheim halten konnte. Immerhin hatte Eleazar etwas Angst, dass seinem Sohn wegen seiner Sexualität etwas zustoßen konnte. Am Ende zog der dann auch aus Long Grove weg, um zu studieren und fand einen Freund. Eleazar wiederum war nun alleine mit seinem Geschäft. Als Herrenschneider war er beliebt, auch unter Kunden aus Chicago. Und so traf er dann auch einen Mann für sich. Dieser kam ursprünglich auch aus einer kleinen sehr christlich geprägten Stadt und so kam man dann ins Gespräch. Da wurde Eleazar auch bewusst, dass es irgendwie doch einen Anlaufspunkt für Männer, die auf Männer stehen, geben musste, damit man sich, vielleicht auch mehr im Geheimen, gegenseitig unterstützen konnte. Am Anfang waren es nur er, sein Freund und der Jugendfreund seines jüngsten Sohnes. Der brachte dann noch wen mit, genauso sein Freund aus Chicago. Und die fanden dann auch noch wen. Und so weiter und so fort. Inzwischen hat man einige Mitglieder, manche aus Chicago, andere aus Long Grove. Sie haben ja inzwischen sogar Männer, die ihnen beitreten wollen, weil man glaubt, es sei ein exklusiver Club, wie vielleicht ein Country Club. Denn es kommt nicht selten vor, dass sie sich einfach mal in Schale werfen und gemeinsam irgendwo einen Trinken gehen. Da bisher keiner so wirklich geoutet ist, höchstens für die eigene Familie, kann man zu so einem Trugschluss natürlich kommen. Sie haben auch schon mal gemeinsam fürs Kinderkrankenhaus Spenden gesammelt und sich anderweitig gemeinnützig betätigt. Eleazar ist jedenfalls stolz auf sein kleines Projekt. Inzwischen hat es ja sogar auch einen Namen, The Grove Society. Eines der längsten Mitglieder ist Scott Hardy. Er war damals dem Freund von Eleazar aufgegabelt worden. Scott war auf einen Catfish reingefallen und war am Ende verprügelt worden. Der Mann war eingesprungen und hatte Scott zum Krankenhaus gebracht. Man war ins Gespräch gekommen und Scott war zu der kleinen Runde dazugestoßen. Immerhin hat er auch sehr wenig Rückhalt. Seine Eltern wollten ihn ja in eine Konversionstherapie stecken. Deswegen war er überhaupt erst von Texas nach Chicago gezogen. Immerhin hatte er einige Gruselgeschichten darüber gehört. Es war ihm nur nicht so leicht gefallen, hier etwas alleine aufzubauen. Deswegen hatte er auf kleineren Datingseiten für Männer, die einen Mann suchen, anonym nach Dates gesucht. So war er dann auch in die Falle von ein paar homophoben Schweinen geraten. Aber inzwischen fühlt er sich in Chicago recht wohl. Als Traumatologe ist er im Northwestern Memorial Hospital auch sehr angesehen. Trotzdem, er hat niemanden jemals wieder nahe genug herangelassen, um ihm zu sagen, dass er schwul ist. Also, abgesehen von der Grove Society. Einen festen Freund hat er derzeit auch nicht, aber trotzdem seinen Spaß. Manche vom Gentlemen's Club sind ja ähnlich einsam und da kann man sich manchmal einfach zu zweit etwas die Zeit versüßen. Auf Mr. Right wartet er allerdings auch noch. So ganz hat er eben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Und bis dahin ist er für den Club eben derjenige, der die ganzen Treffen per WhatsApp und co organisiert. Antoine Lavergne stammt ursprünglich eigentlich aus New Orleans, wo seine Eltern ein creolisches Restaurant im French Quarter betrieben haben. Sie waren tatsächlich eigentlich immer sehr gut zu ihm und selbst mit seiner secuellen Orientierung hatten sie nie ein Problem. Er hingegen schon mehr. Denn viele seiner Freunde machten sich über sowas immer lustig und schlugen sogar "solche Leute" zusammen. Da man zusammen groß geworden war, hatte er einfach diese Homophobie selbst erlernt und fand sich dann selbst ekelig, als er in die Pubertät kam. Er fiel in ein ziemliches Loch, was noch schlimmer wurde, als seine Freunde herausfanden, was er war, und ihn deswegen zusammenschlugen. Danach verließ er kaum sein Zimmer und recherchierte sogar selbst nach Wegen, wieder "normal" zu werden. Es endete damit, dass er versuchte, mit Pillen sich das Leben zu nehmen. Seine Eltern steckten ihn danach in Therapie und zwangen ihn auch ein wenig, dort regelmäßig hinzugehen. Mit der Zeit wurde es besser und Antoine wurde sich mit der Zeit sicher, dass er zwar auch ein Restaurant führen und in der Küche stehen will, aber New Orleans war nicht für ihn. Viele seiner ehemaligen Freunde waren noch hier und terrorisierten auch ein wenig das Restaurant seiner Eltern. Also entschied er sich fortzuziehen und ging zur Culinary School in Chicago. Diese hat er schon lange hinter sich und mit der Hilfe seiner Eltern hat er sich auch ein eigenes Lokal in Long Grove geholt, mit zugehöriger Bar. Es war schnell zum Stammplatz des Clubs geworden und so fand er am Ende auch zu ihnen. Eines der Mitglieder flirtete immerhin immer mal wieder mit ihm, wenn er, wie bei allen Stammkunden, auch mal vorbei schaute, um zu fragen, ob alles ok ist. Vielleicht hat er noch keinen Partner gefunden, aber er ist froh, dass er nun zumindest eine so tolle Freundesgruppe gefunden hat, die ihn unterstützt und anregt, weiterhin zur Therapie zu gehen. Thiago Lloyd ist einer der neueren und jüngeren Mitglieder. Er geht zwar in Chicago zur Uni, aber kommt ursprünglich aus Nashville. Er wuchs in einer sehr ärmlichen und sehr christlichen Familie auf, zusammen mit einigen Geschwistern. Immerhin war Sex nur dazu da, sich fortzupflanzen. In Verhütungsmittel glaubte man nicht. Oder eher, der Pastor sprach sich dagegen aus, also waren sie verboten. Kein Wunder, dass seine große Schwester schon mit 16 schwanger wurde und ein Kind bekam. Viel mehr weiß er nicht, denn sie wurde zwei Jahre später rausgeworfen und er selbst war damals gerademal 9. Er selbst zog sich aber auch immer mal wieder die Wut seiner Eltern ab. Sein Vater war ein Säufer, der seine Wut an seiner Familie auslebte. Manchmal brachten ihn die kleinsten Sachen auf die Palme. Meist waren es Schläge oder hinterhergeworfene Gegenstände, wenn man flüchten konnte. Seine Mutter bekam das Meiste ab. Anstatt, mit ihren Kindern aus dieser Ehe zu gehen (was sowieso eine Sünde gewesen wäre) blieb sie und reichte die Gewalt gegen sie an ihre Kinder weiter. Er hat immer noch eine Narbe von einem Verbrühung, weil seine Mutter ihm heißen Tee über die Füße gekippt hatte, weil er es gewagt hatte, während dem Gebet vorm Essen zu husten. Das Jugendamt war zwar Gast bei Ihnen zuhause, aber keiner tat so wirklich etwas. Es gab nur Flyer zu kostengünstigen Wutmanagementklassen und Gespräche mit den Kindern. Aber aus Angst vor ihren Eltern logen sie eigentlich alle und verschwiegen das Ausmaß der häuslichen Gewalt. Thiago wusste früh, dass er alles anders machen wollte. Wenn er Vater wurde, würde er seine Kinder nie schlagen und stattdessen unterstützen, wo er nur konnte. Er hat deswegen immer sehr hart an seinen Noten gearbeitet und hat schon seit einigen Semestern ein volles Stipendium für Humanmedizin bekommen. Trotzdem muss er nebenbei auch arbeiten, um Rente und co zahlen zu können. Er arbeitet sogar schon im medizinischen Bereich, auch wenn natürlich nicht als Arzt, sondern als Therapie-Assistent. Er ist also dafür zuständig, den Patienten bei der Hydrotherapie ins Wasser helfen, für Arbeiten an der Anmeldung und wo er sonst noch die Therapeuten und Patienten unterstützen kann, was keine Lizenz braucht. Zur Grove Society ist er dann gestoßen, als er tatsächlich sich getraut hat, mit seinen Mitbewohnern und dessen Freunden auszugehen. Man landete in der gleichen Bar, wie der Club, und dann auch noch an benachbarten Tischen. Ein Drink wurde von der Bedienung zum falschen Tisch gebracht und so kam man ins Gespräch. Einer von der Grove Society fing an, mit ihm zu flirten und er wusste erstmal nicht, wie er damit umgehen sollte. Oder eher, er bemerkte es nicht so sehr. Man tauschte Nummern aus und eine ganze Zeit dachte Thiago einfach, dass er einen neuen Freund gefunden hatte. Erst, als der andere nach ein paar "freundschaftlichen" Treffen, deutlicher wurde, was er wollte, klickte es bei Thiago. Nur wusste er bis dato selbst nicht, dass er auf Männer stand. Daher brauchte es dann nochmal eine Weile, bis er neugierig genug wurde, sich auf das Angebot des anderen Mannes einzulassen. Bis heute sind sie allerdings noch nicht viel mehr geworden, als FriendsWithBenefits. Aber das ist ok. Er muss ja eh noch ein wenig sich daran gewöhnen, schwul zu sein. Und er hat dafür eine gute Gruppe an Freunden und Mentoren gefunden. Also ist er zufrieden. Außerdem hat er neben seinem Studium nicht so die Zeit für einen Freund. Wenn er dann auch noch Assistensarzt wird, wird das ja noch lustiger. Also in seinen Augen ist alles ok, so wie es gerade ist. Wenn es darum geht, wer der Jüngste des Clubs ist, ist das eindeutig Wesley Doyle. Er ist gerade erstmal 19 geworden und aus DER Doyle Familie Long Groves. Der Familie gehört eigentlich fast alles, was man in Long Grove so mieten kann, dazu auch einige Gebäude in Chicago. Sein Vater ist auch der Besitzer einer Marklerfirma, während seine Mutter aus einer Architektenfamilie stammt und hat die Agentur auch übernommen. Seine älteren Brüder sind bereits ins Familienunternehmen eingestiegen und haben schon eigene Familien gegründet. Aber es liegen auch etwa zehn Jahre zwischen ihm und dem mittleren Sohn. Dass Wesley anders, als andere Jungs ist, das war schon eigentlich immer klar. Als Kind hat er sich Puppen gewünscht und angefangen zu weinen, wenn er stattdessen Schwerter oder Sportausrüstung geschenkt bekommen hatte. Das weibischte, was er je machen durfte, ist Dressurreiten, was er bis heute noch tut, mit großer Leidenschaft. Er hat auch schon immer auf sein Aussehen geachtet, was seine Eltern zunächst gefreut hatte, weil sie dachten, dass er dann ja eindeutig sich auch wie jemand von ihrem Stand verhielt. Allerdings fiel irgendwann dann doch auf, dass er doch etwas mehr Interesse an Anzügen zeigte, als "normal". Aber, das ist eben ihr Problem, wo sie ihn doch in eine Privatschule in Chicago gesteckt haben, wo es eine strickte Uniform und nur andere Jungs gab. Er findet auch nach wie vor, dass ihm Bordeaux sehr gut steht. Geoutet wurde er gegenüber seienr Familie aber nicht gewollt. Er war leider im Hintergrund eines Bildes, welches ein Mitschüler auf Instagram stellte. Und in diesem Hintergrund küsste er einen anderen Jungen beim Flaschendrehen. Einer seiner Brüder sah es, weil der Neffe auch zu der Schule ging, und zeigte es natürlich den Eltern. Danach hatte er Hausarrest, aber, um das Ansehen nicht zu verlieren, wurde natürlich alles verschwiegen. Im Grunde wird er mit Geld auch immer noch stumm gehalten. Denn seine Familie finanziert gerade sein Studium. Veterinärmedizin war zwar nicht seine erste Wahl, aber bei allem anderen hätten sie ihn dann doch einfach rausgeworfen und aus der Familie gestrichen, ohne groß Ansehen zu verlieren. Denn da hätte man ganz gut behaupten können, dass er sich von den Eltern nur durchfüttern lassen will, ohne eigenen Antrieb zu haben. Also hat er sich auf Tiermedizin mit ihnen geeinigt. Wenigstens kann er noch regelmäßig auf seiner Lusitanostute reiten gehen. Zur Grove Soviety wiederum fand er über Elezar. Denn das ist der Schneider der Familie. Und irgendwie hatte der einfach ein Gefühl, dass der Jungedliche nicht so ganz glücklich war, als seine Eltern ihn brachten, um ihn für einen neuen Anzug zu messen. Und vielleicht hat er auch das Schimpfwort "Schwuchtel" gehört, als Wesley nach einer anderen Farbe gefragt hatte. Jedenfalls hatte der Mann ihm einen Zettel zugesteckt mit seiner Nummer und der Erklärung, dass schwule Männer zusammenhalten mussten und die Grove Society eine Selbsthilfegruppe dafür war. Ihr hättet mal das Gesicht von Wesleys Vater sehen müssen, als Wesley offiziell zu einem Treffen eingeladen worden war. Immerhin versucht der Mann schon seit langer Zeit, da rein zu kommen. Ein bisschen schadenfreudig ist Wesley auf jeden Fall, wenn er zu den Treffen geht. Also zu denen, wo er nicht 21 sein muss, um daran teilzunehmen. Noch darf er ja nicht trinken, auch wenn es ihn nicht immer davon abhält, es doch zu tun. Hauptsache, sein Vater findet nicht heraus, dass es ein Schwulentreff ist und nicht dieser exklusive High Society Club, wie der Mann denkt. Wer im Großraum Chicago einen Anwalt sucht, der findet ihn in der Kanzlei von Spencer Medina. Der Mann ist schon seit Jahren im Geschäft. Seine Spezialität? Familienrecht. Oftmals geht es um Scheidungen, aber er hat sich auch auf Adoptions- und Sorgerechtrecht spezialisiert. Es ist einfach schön, wenn man auch mal in einem Hörsaal sitzt und der Richter einer Familie sagt, dass ihr Kind wirklich bei ihnen leben wird. Er selbst ist kinderlos, aber auch als Pflegestelle registriert, was widersprüchlich ist, aber leider ist das die Natur davon, als einzelner Mann ein Pflegevater zu sein. Er bekommt meist ein Kind als Notfall, aber nach einem Monat ist es wieder in den gleichen Umständen, durch die es bei ihm gelandet ist. Eben Problemkinder, die sonst niemand nimmt. Sein Leben ist außer diesen Momenten mit den Kindern doch eher etwas einsam. Gut, dass es die Truppe aus der Grove Society gibt. Denn eine andere Familie hat er nicht. Er selbst war als Kind bei einer Feuerwehrstation ausgesetzt worden, aber nie richtig adoptiert. Alles, was er hat, musste er sich selbst und alleine erkämpfen. Die Idee einer Beziehung hat er deswegen immer so lange vor sich hergeschoben, bis er schon vierzig war und zum ersten Mal darüber nachdachte, wie einsam er ist. Der genaue Zeitpunkt war, als er wieder einmal vor dem Richter saß. Seine Klientin versuchte alles, um das meiste Sorgerecht zu bekommen. Die Gegenseite war der Vater mit seinem neuen Lebenspartner. Und eigentlich hatte Spencer gedacht, dass es leicht werden würde. Denn seine Klientin hatte so viel von ihrem Sohn erzählt und Gründe aufgeworfen, warum sie das Sorgerecht haben sollte. Und dann fragt der Richter den Kleinen und der zeigt sofort auf seinen Vater. Der Kleine hatte davon geredet, wie sein Vater als Feuerwehrmann zwar dauernd weg war, aber niemals zu müde war, um mit ihm zu spielen. Er würde auch nie seinen Geburtstag vergessen oder den Kühlschrank abschließen. Und er würde auch nicht von ihm verlangen, zu lügen, wie Mama es immer getan hatte, wenn sie Männer nach Hause gebracht und mit ihnen ins Schlafzimmer gegangen war, während er Cartoons geguckt hat. Natürlich hat der Richter dann den Väter das Sorgerecht gegeben. Die waren so glücklich gewesen, dass sie geweint hatten. Männer, die weinen. Etwas, was er sich nicht getraut hatte, in seinem ganzen Leben nicht. Den Abend jedenfalls ging er sich betrinken und fand sich Stunden später in der Wohnung von einem der Männer aus der Grove Society wieder. Erst wollte er irgendwie wieder raus, aber, was er sah, gefiel ihm doch sehr gut. Also ließ er sich doch darauf ein. Seitdem ist er nun ein Mitglied dieser heiteren Truppe. Er hat sich noch nie wohler gefühlt. Aber endlich einen Lebenspartner zu finden, wäre noch die Kirsche auf der Sahne. Ein absoluter Frauenschwarm und doch noch single, wenn man davon absieht, dass seine beste Freundin derzeit seine Verlobte spielt. Max Coffey ist Mitglied der Feuerwehr in Long Grove und hat so seine Befürchtung, dass sein Team nicht so davon begeistert wäre, einen schwulen Kerl in ihren Reihen zu haben. Aber in eine größere Stadt ziehen kommt für ihn nicht in Frage. Seine Schwester wohnt hier mit seinem Neffen, alleine seit sie ihr Mann mit einer jüngeren Frau durchgebrannt ist. Also ist er hier geblieben, um sich um sie zwei zu kümmern. Bei seiner besten Freundin war das ähnlich. Allerdings war das bei ihr ihre demente Oma. Sie selbst ist single aus Leidenschaft, mag es aber nicht von jedem einfach doof angequatscht zu werden. Also kamen sie zu der Vereinbarung. Da sie sich in Chicago austoben, hatten sie bisher auch noch nie irgendwelche Probleme damit. Und genau bei so einem Ausflug trafen sie dann auf die Grove Society. Max hatte mit allen Regeln der Kunst mit Antoine geflirtet, bevor er überhaupt gemerkt hatte, dass er den Mann bereits aus Long Grove kannte. Nach ein bisschen Spaß kam man dann ins Reden und nun ist Max Mitglied des Clubs. Führ mehr Bindung reichte sein Mut jedoch nicht aus. Gelegentlich amüsiert er sich noch mit wem, aber er zieht sich immer zurück, wenn es ernster wird. Er hat einfach Angst, sich zu outen. Es ist vor allem die Angst, dass sich alles verändern und er vieles verlieren wird. Wie würde seine Schwester darauf reagieren? Würde sie ihm noch erlauben, mit seiner Nichte zu spielen? Sie zum Reitunterricht zu bringen? Und was wäre mit dem Club? Würden sie ihn rausschmeißen? Seiner Nichte nicht mehr den Reitunterricht spendieren? Und seine beste Feundin? Sie wäre dann dazu gezwungen, sich gegen ihn zu stellen, oder zugeben, dass sie es wusste. Dass sie niemals wirklich verlobt gewesen waren. Natürlich könnte er auch mit seinem potentiellen Freund ewig ihre Beziehung im Dunkeln ausleben, aber das wäre dem nicht gerecht gegenüber. Mit einem Partner möchte er nicht im Kino an verschiedenen Plätzen sitzen oder bei Dates immer über die Schulter schauen, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe ist, der sie kennt. Und kommt jetzt nicht mit. "Er könnte doch nach Chicago ziehen. Dann wäre er noch immer in der Nähe seiner Schwester und in einer Stadt, die aufgeschlossener ist, als eine Kleinstadt." Denn da ist ja noch die Feuerwehr. Selbst bei der Feuerwehr in Großstädten wird man doch eher wie ein Einhorn mit Tentakeln angesehen, wenn man sich outet. Er hat schon mal an einem Austauschprogramm teilgenommen und selbst in LA hatte man sich über den einen frischgeouteten das Maul zerrißen. Und genau davor hat er Angst: allein zu sein, von allen ausgegrenzt und verachtet. Irgendwann war Samuel Jennings mal geoutet. Aber das war bevor er nach Chicago gezogen war. Seine Familie war damals nicht so begeistert gewesen, aber ihm war es egal gewesen, denn er hatte seinen Freund gehabt. Für diesen hatte er auch seinen Traum dahingeworfen, Arzt zu werden, und war stattdessen nach Miami gezogen, um Paramedic zu werden. Er kann nicht mehr genau den Finger darauf zeigen, wann er angefangen hatte, Todesangst vor seinem Freund zu haben. Aber irgendwas hatte sich einfach geändert, als sie alleine in einer Wohnung waren. Es schwankte andauernd zwischen Wolke 7 und Hölle. Mal war sein Freund der liebevolle und herzensgute Kerl, der über eine überfahren Katze weinte, dann widerum wurde er von diesem Mann im Bad eingesperrt oder geschlagen. Mit der Zeit wurde er sehr gut in Sachen Make-Up, um die blauen Flecken zu übermalen. Seine Truppe in Miami bekam jedenfalls nichts mit und ließen sich mit den albersten Lügen überzeugen, dass alles ok war. Das lag aber vermutlich daran, dass er eher der Außenseiter war. Die anderen waren alle aus der Gegend und hatten schon seit Jahren zusammengearbeitet. Er war der Neue und dazu auch noch schwul. Sie sagten zwar immer, dass es ihnen nichts ausmachte, aber irgendwie hatte er doch das Gefühl, von ihnen anders angesehen zu werden. Als er also aus seiner Beziehung floh, war es nicht mit der Hilfe seiner Kumpel von der Feuerwache. Wenn man mal davon absieht, dass er sich einen Empfehlungsbrief von seinem Captain geholt hat. Sein Freund hatte ihm einen Antrag gemacht und die Angst, bis zu seinem Lebensende an diesen Kerl gebunden zu sein, war größer, als die Angst vor seinem Freund. Also nahm er den Antrag an, packte aber nachts heimlich eine Tasche mit den wichtigsten Sachen und ging zur Busstation. Er kaufte sich ein Ticket, soweit eben sein Bargeld reichte. Er schaffte es bis nach Chicago, aber das war ihm noch zu unsicher. Also reiste er noch etwas weiter per Anhalter. So kam er mitten in der Nacht in Long Grove an, wo er zum Glück noch ein Zimmer in einem BnB fand. Er bewarb sich bei der Feuerwehr, musste aber natürlich erstmal warten, bis seine Lizenz auch nach Illinois umgeschrieben wurde. Dort traf er auf Max und verstand sich auf Anhieb mit ihm. Vielleicht war ihm da auch mal rausgerutscht, dass er vor seinem Exfreund geflohen war. Jedenfalls wurde er über ihn dann auch in die Grove Society aufgenommen. Es gefällt ihm auch sehr gut. Allerdings war er seit seinem Ex mit niemanden mehr intim. Es macht ihn noch nervös, wenn jemand so nah an ihn herankommt. Vielleicht wäre ein Therapeut eine gute Idee, aber er mag sich noch nichtmal gegenüber seinen Freunden vollkommen öffnen. Es wird also bestimmt noch eine Weile brauchen, bis er sich wieder in eine Beziehung stürzt. Aber so lange hat er seine Freunde um sich herum. Vermutlich ist Levi Wolff einer der wenigen Ausnahmen in der Grove Society. Er ist geoutet gegenüber seinen Freunden und seiner Familie und hält auch bei Fremden nicht hinterm Berg, auch wenn er da natürlich trotzdem vorsichtig ist. Immerhin kann man immer an den Falschen geraten. Während seiner Schulzeit wurde er oft verprügelt. Aufgehalten hat ihn das aber nie. Auch nicht, dass seine Familie nicht mehr in die Synagoge durfte. Die waren nämlich auch wenig begeistert, dass ein schwuler Kerl in ihren Reihen war und die Familie nichts dagegen tat. Aber seiner Familie war das egal. Kinder sind das größte Gut in ihren Augen. Also sind sie dann stattdessen auf die andere Seite New Yorks gezogen, um zur Congregation Beit Simchat Torah zu gehen. Immerhin wollte man am Sabbat nicht so weit laufen müssen. Außerdem war das vermutlich die eine Synagoge im ganzen Land, die von LGBTQ für LGBTQ gegründet worden war. Ja, seine Eltern sind doch etwas seine Helden für ihn. Gerade, weil sie sieben Kinder haben und dennoch für jeden da waren. Daher schickt er ihnen auch inzwischen immer mal wieder etwas von seinem Geld, wo sie etwas älter sind und nun auch die letzten Kinder zum College gehen. Er selbst hatte Glück und bekam ein Stipendium an der Uni in Chicago für Modedesign. Allerdings hat er auch so ziemlich alles ausgenutzt, was man ausnutzen konnte, um in irgendwelche Programme zu kommen. Er weiß eben, wie man Schwächen zum eigenen Vorteil ausnutzt. So haben ihn eben seine Eltern erzogen, da sie selbst immer etwas Ausgestoßene gewesen waren. Nach seinem eigenen Studium zog er nach Long Grove. Grund dafür war Arbeit. Während er in Chicago gearbeitet hatte, hatte er viel von Eleazar gehört und sogar seine Anzüge selbst gesehen, als er zu einer Hochzeit eingeladen worden war und die ganze Hochzeitsgemeinschaft in seinem Laden eingekleidet worden war. Und irgendwie wusste er, für diesen Mann wollte er arbeiten. Hat einiges gebraucht, den Mann zu überzeugen, aber am Ende hatte er den Platz und nun ist er mit in seiner Schneiderei. Und nicht nur das! Er hat Eleazar dazu herumbekommen, auch eine Ecke für Brautmode fertig zu machen. So kann er sich nebst Anzügen auch ein bisschen austoben. Denn Brautmode ist genau Levis Ding. Während der ganzen Zeit hat Levi übrigens auch Dates gehabt mit einem Polizisten von Chicago. Der hat ihn allerdings mit irgendwelchen Kerlen auf Grindr betrogen. Als Levi das herausfand, hat er sich eine Woche lang betrunken. Eleazar war sogar bei ihm Zuhause gewesen, um ihn zur Rede zu stellen. Da hat er sich ein wenig ausgeheult und am gleichen Abend fand er sich dann in einer Bar in Chicago mit der Truppe von der Grove Society wieder. Seitdem ist er ein festes Mitglied und derjenige, der viele der gemeinnützigen Arbeiten der Gruppe organisiert. Irgendwie muss man ja doch etwas der Gesellschaft zurückgeben, wenn man in einer Position ist, wo man das kann. Sonst hätte er vermutlich auch jetzt keine zwei Hunde. Der eine blind, der andere taub. Der eine eine Bulldogge, der andere ein sehr verschmuster Pitbull. Ach, er liebt die beiden. Und wer ist dieser Herr hier? Anthony Kipling ist kein Mitglied des Clubs, noch nicht. Aber in Long Grove wird man seinen Namen kennen. Seiner Familie gehört immerhin die Bridgeview Ranch, die große Pferdezucht und Reitschule. Und Tony ist genau auf der aufgewachsen, aufgezogen von seinem Onkel und seiner Tante. Zumindest, bis man sich zerstritt, ausgelöst durch seine leiblichen Eltern, an die er sich noch nichtmal erinnern kann. Aber scheinbar haben sie ihn verlassen, weil sie die Verantwortung nicht tragen wollten, aber dann bekamen sie mehr Kinder und brauchten wen, der sich um die kümmert. Gut, dass Tonys Tante und Onkel immer seinen Rücken hatten und er sehr lange von diesen Streitigkeiten nichts gehört hatte. Es kam halt nur ein neuer Krach, als es gerade wirklich ungünstig war. Und für Anthony war das der Stoß, der ihn aus Long Grove raus brachte. Er studierte Tiermedizin, zog nach San Francisco mit seinem Freund, später Verlobten. Sie gründeten eine Familie mit zwei Katzen, anstatt Kindern. Und alles lief gut. Dann aber hatte Tony einen Fahrradunfall. Ein Auto fuhr über ein Stopschild, fuhr zu schnell und erfasste ihn. Noch bevor er im Krankenhaus wach wurde, war sein Bein ab. Sein Verlobter war gerade mal so lange da, um ihm zu sagen, dass er sich sein Leben nicht mit einem Krüppel darin vorstellen konnte. Und, dass er in Long Grove angerufen hatte, um Bescheid zu geben. Naja, der alte Streit ist irgendwie erstmal begraben worden und er zurück nach Long Grove gebracht worden. Nun lernt er mit seiner neuen Prothese zu laufen und geht nun auch wieder zur Arbeit. Zum Glück gehört der Klinikkette auch eine in Long Grove und in Chicago. Zwar ist Tony mehr in der in Long Grove stationiert, aber er ist auch ein sogenannter Springer und deswegen auch schon mal für eine Woche hier oder da in Chicago. The Club ![]() Und jetzt kommt der Club ins Spiel. Denn Tony ist doch etwas einsam und könnte etwas Unterhaltung gebrauchen. Also gemeinsames Essen, Spielabende und so weiter. Es gibt bestimmt auch einige Punkte, wo man mal ins Gespräch kommen kann. Jedenfalls soll er auf kurz oder lang Mitglied werden. Wie das passiert und was danach, ist jedoch noch vollkommen offen. Deswegen ist auch so ziemlich alles in diesem Gesuch offen. Von den Avas, über den Namen und die Jobs, und so weiter und so fort. Ich freu mich einfach nur darauf, dass dieses Projekt aus den Babyschuhen kommt. Das Planen und Ausspielen ist doch eh schöner, als irgendwas vorgeschrieben zu bekommen. Deswegen ist für mich das wichtigste, dass ihr ehrliches Interesse und Geduld mitbringt. Die Schulzeit, wo man fast täglich Zeit hatte, um Romane zu posten, ist leider vorbei. Was aber nicht heißt, dass von mir nur wenige Worte kommen. Um die 2000 Zeichen sind es doch meistens, durchaus auch mehr, jenachdem, was die Situation hergibt. Bei Posts halte ich mich meist an ein Tempo von ungefähr einem Monat. Ich hab aber auch durchaus Zeiten, wo ich etwas schneller bin. Aber genug zu mir. Danke dafür, dass ihr bis hierhin gelesen habt. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch dann auch einmal melden würdet. Gerne auch, wie gesagt, mit eigenen Ideen. Wenn ihr mögt, schicke ich euch auch meine Discord-ID. Ich freu mich jedenfalls schon auf eure Antworten. |
