Am Rand von Long Grove, zwischen alten Apfelbäumen und dem leisen Atem der Jahreszeiten, wuchs Evander De Winter an einem Ort auf, der seine Spuren hinterließ. Während sein Bruder Emrys die Welt schnell und laut entdeckte, bewegte sich Evan schon als Kind aufmerksamer durch sie. In der Highschool entdeckte er sein Interesse für ungelöste Kriminalfälle. Wo andere nur Schlagzeilen sahen, erkannte er Muster, Leerstellen und Zusammenhänge. Dieses analytische Denken führte ihn 2007 zum Studium der Forensischen Wissenschaften in Chicago. Obwohl er täglich zwischen Stadt und Plantage pendelte, blieb Long Grove sein konstanter Bezugspunkt. Das Studium verlief ruhig und zielgerichtet, bis der Winter 2010 sein Leben in eine andere Richtung zwang.
Der Unfall auf der Fox River Bridge, bei dem Emrys verschwand, hinterließ in Evan eine Bruchstelle, die sich nie ganz schließen sollte. Er überlebte, sein Bruder nicht. Was anfangs wie ein traumatischer Moment erschien, verfestigte sich über die Jahre zu einer schwer greifbaren Leere. Evan machte weiter, arbeitete sich durch Prüfungen und schloss 2011 sein Studium ab. Doch etwas in ihm blieb an dieser Brücke zurück.
Von 2011 bis 2016 war er für das Illinois State Police Crime Laboratory tätig. Tatorte, Unfallstellen, Spurenanalytik, Protokolle: Es war ein Beruf, der ihm einerseits entsprach, andererseits die Wunde in ihm beständig berührte. Fremde Autowracks erinnerten an sein eigenes. Anfangs gab ihm die Genauigkeit des Jobs Halt, doch mit jedem Jahr wurde die Last schwerer. Die Scheidung seiner Eltern 2012 verstärkte das Gefühl von innerer Instabilität und 2016 erkannte er, dass dieser Beruf ihn mehr kostete, als er zurückgab.
2017 schlug er einen neuen Weg ein. Sein erster Thriller, All the Names We Never Spoke, erschien im Selfpublishing unter dem Pseudonym Will D. Nigh. Das Schreiben wurde für ihn zu einer Form der Ordnung. Einer Möglichkeit, Gedanken auszurichten, die er nicht aussprach. Der Erfolg war begrenzt - aber ausreichend, um weiterzumachen. Von da an schrieb er hauptberuflich. Ohne Verträge, ohne Deadlines, ohne Druck – eine Freiheit, die zu seiner Art passte und die er sich mit seiner wohlhabenden Familie im Hintergrund, leisten konnte.
2021 veröffentlichte er The Gentle Weight of Guilt. Jenen Thriller, der sich vorsichtig an die Geschichte seines Bruders wagte. Seine Werke fanden unterschiedlich großen Anklang, einige flackerten kurz hell auf, andere verstaubten in Buchhandlungen. Inzwischen hat Evan acht Romane geschrieben.
» Rumors are like shadows. They grow larger in the dark. «
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Lore, im Namen des Teams